Wir werden im Leben immer wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert. Aber wie reagierst du eigentlich darauf? Reagierst du mit Sorgen, Ängsten, Zweifeln oder Mutlosigkeit? Oder reagierst du mit dem Glauben – im Vertrauen auf Gottes Plan und seine Güte. Im Vertrauen darauf, dass er alles in seiner Hand hat.
Falls du mit dem Glauben reagierst: Hast du dich vielleicht schonmal gefragt „Wie stark ist mein Glaube wirklich“? Es ist wichtig das zu tun, denn wir alle können uns in einem von drei Arten des Glaubens wiederfinden. Manche Menschen wachsen dabei im Laufe ihres Lebens im Glauben. Andere wiederum leben ihr Leben mit einem geringen Glauben, weil sie entweder nicht wissen, dass es unterschiedliche Arten von Glauben gibt, oder weil sie Angst haben. Angst davor die Kontrolle aufzugeben und Gott zu vertrauen. Das bedeutet aber auch, dass man dadurch das Beste verpasst, denn dadurch wächst man nicht im Glauben.
Lass uns also gemeinsam anschauen, welche drei Arten von Glauben es gibt und wie diese unser Leben beeinflussen, damit wir Gottes reichen Segen erfahren dürfen. Aber zuvor möchte ich dir 4 Bibelverse zeigen, in denen wir entdecken können, wie viel der Glaube bewirken kann.
4 Bibelverse über die Kraft des Glaubens
Im Lukasevangelium lesen wir in Kapitel 7 von einer Sünderin, die erfahren hat, dass Jesus im Haus eines Pharisäers zu Gast war. Sie brachte ein Alabasterfläschen voll Salböl mit. Als sie angekommen war, trat sie von hinten an Jesus Füße, „weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe“ (Lukas 7,38). Der Pharisäer, bei dem Jesus zu Gast war, fand das allerdings gar nicht gut. Am Ende vergab er der Frau all ihre Sünden und sprach zu ihr:
»Dein Glaube hat dich gerettet: gehe hin in Frieden!«
Lukas 7,50
In Matthäus 15 lesen wir von einer eine kanaanäischen Frau, die zu Jesus kam und ihn um Hilfe für ihre besessene. Seine Jünger sprachen zu Jesus, dass er sie wegschicken sollte, weil sie ihnen nachschrie, aber Jesus prüfte ihren Glauben und sprach am Ende:
O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Matthäus 15,28
Markus erzählt von einer Geschichte, in der ein Gelähmter geheilt wird. Jesus war in Kapernaum in einem Haus und predigte das Wort Gottes. Es waren so viele Menschen da, dass selbst um das Haus herum alles voll war. Und in dieser Menge gab es Menschen, die von Jesus so überzeugt waren, dass sie sogar das Dach abdeckten und einen Gelähmten mitsamt seiner Liegematte herabließen, damit Jesus ihn heilen konnte. Als Jesus diesen Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten:
Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Markus 2,5)
Sowie:
„Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim!“ – Und er stand sogleich auf, nahm seine Liegematte und ging vor aller Augen hinaus, sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen! (Markus 2, 11-12)
In Markus 10 finden wir auch die Geschichte von Bartimäus. Als Jesus mit seinen Jüngern in Jericho war, begegneten sie auf ihrem Weg dem blinden Bartimäus, der am Straßenrand saß und bettelte (im Matthäusevangelium wird noch von einem zweiten Blinden gesprochen). Als er aber hörte, dass Jesus da war, rief er: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich über mich!“ (Markus 10,47). Viele fingen an zu Bartimäus zu sagen, dass er schweigen solle, aber stattdessen rief er noch viel mehr nach Jesus. Jesus blieb dort stehen, wo er war und ließ daraufhin nach Bartimäus rufen. Als er bei Jesus war, frage Jesus ihn, was er sich von ihm wünschen würde und er antworte, dass er wieder sehen möchte. Jesus antwortete ihm daraufhin:
Jesus sagte zu ihm: »Gehe hin, dein Glaube hat dich gerettet [geheilt].« Da konnte er augenblicklich sehen und schloß sich Jesus auf der Wanderung an.
Markus 10,52
Wir sehen also: Jesus sieht in unser Herz und er sieht, wie sehr wir an ihn und seine Worte glauben, wir sehr wir ihn lieben, wir sehr wir ihm vertrauen.
An dieser Stelle ist es nochmal wichtig zu erwähnen, dass manche Menschen sagen, wir müssten nur genug glauben, damit wir geheilt werden, oder damit wir Segen empfangen. Das ist jedoch nicht biblisch. Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Und Gott ist kein Wunscherfüllerautomat. Gottes Plan sieht manchmal anders aus, als wir uns das wünschen würden. Trotzdem steht in der Bibel, dass der Segen, den wir empfangen abhängig ist vom Grad unseres Glaubens. Wenn wir mehr glauben, ist gleichzeitig auch unsere Beziehung zu Gott besser. Denn beides geht Hand in Hand zusammen. Denn damit wir mehr glauben, müssen wir unsere Beziehung zu Gott stärken. Unser Glaube ist zudem ein Gradmesser unserer Liebe zu Gott und zu unserem Vertrauen ihm gegenüber. Glauben wir ihm, dass er uns liebt? Glauben wir, dass er für uns sorgen wird? Vertrauen wir darauf, dass seine Wege gut sind?
Durch die Bibel hinweg sehen wir, dass Menschen, die einen großen Glauben hatten, den größten Segen empfingen. Trotzdem stehen wir diesem Segen manchmal selber im Weg – indem wir Zweifeln, uns von Ängsten füllen lassen oder versuchen die Kontrolle zu behalten und alles selber hinzubekommen. Je mehr wir Gott und sein Wort kennenlernen, je mehr wir Jesus vertrauen lernen, desto mehr Veränderungen werden wir in unserem Leben entdecken – und zwar positive. Aber welche Arten von Glauben gibt es überhaupt?
Ich vertraue auf Gott: 3 Arten des Glaubens
1. Art des Glaubens: Kleiner Glaube
Der kleine Glaube ist ein ruheloser Glaube. Es ist ein Glaube, in dem man denkt:
„Ich weiß, dass Gott etwas bewirken kann, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das machen wird. Vielleicht wird er etwas machen, vielleicht auch nicht.„
Ein kleiner Glaube ist mühsam, kämpfend, zweifelnd, unbeständig. Die Bibel beschreibt diesen Glauben wie eine Meereswoge, die vom Wind hin und her getrieben wird.
Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird.
Jakobus 1, 6-8
Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird,
ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen.
Das bedeutet nicht, dass Gott unsere Gebete nicht erhören wird und wir nicht im Glauben wachsen können. Es bedeutet, dass wir aktiv etwas an unserem Lebensstil ändern müssen und zu unserer Beziehung zu Gott. Und es bedeutet auch, dass wir an unseren Zweifeln, Ängsten und Sorgen arbeiten können – natürlich hilft Gott uns dabei, aber wir können auch aktiv selber etwas dafür tun.
Weißt du, warum viele immer mit einem kleinen Glauben leben? Weil sie ihren Fokus auf ihre Umstände und auf sich selbst legen. Sie überlegen lieber, wie sie etwas selber hinbekommen können, anstatt es in Gottes Hände zu legen und auf ihn zu vertrauen. Sie fokussieren sich auf ihre Talente, ihr Können oder ihre Erfahrungen und deswegen wirken manche Dinge so, als ob sie für sie niemals erreichbar wären. Gleichzeitig steigen Ängste und Sorgen, weil man manches einfach nicht mit den eigenen Ressourcen schaffen kann. Dabei ist da jemand, der uns die Hand reicht, wir müssen sie einfach nur annehmen. Wir müssen auf Jesus schauen.
Wo liegt dein Fokus?
Ein Beispiel für einen kleinen Glauben finden wir auch in Markus 9. Dort bringt ein Vater seinen besessenen Sohn zu Jesus und erklärt ihm, dass es ihm seit Kindheit an so geht. Als der Vater vor Jesus steht, bittet er ihn:
Doch wenn du etwas kannst, so erbarme dich über uns und hilf uns!
Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt!
Sogleich rief der Vater des Knaben laut aus: »Ich glaube: hilf meinem Unglauben!«
Markus 9, 22-25
Wir alle kennen solche Momenten, in denen Zweifel aufkommen, Sorgen uns ergreifen und wir zwar darauf hoffen, dass Gott wirkt, aber dennoch zweifeln, dass er es tut. Oder wir wollen einfach nicht auf sein perfektes Timing warten und deswegen versuchen wir, es selber in die Hand zu nehmen. Gott versteht das, aber er möchte nur das Beste für uns und das beinhaltet, dass auch unser Glaube wächst. Dieses Wachsen im Glauben sehen wir auch im letzten Satz, des Vaters, in dem er ruft: Ich glaube, hilft meinem Unglauben!
2. Art des Glaubens: Großer Glaube
Ein großer Glaube ist ein umfassender, reichweitender Glaube. Ein Glaube, der sich nach Gott ausstreckt und sich ihm hinwendet. Ein Glaube, der beginnt heranzureifen. Ein Glaube, der anfängt mit festem Fuß auf Gottes Wort zu stehen. Es ist ein Glaube, der beginnt daran zu glauben, was Gott uns gesagt und versprochen hat.
„Wenn Gott das gesagt hat, dann wird er das auch tun.„
Es ist ein Glaube, der auf Gott fokussiert ist, nicht auf die Umstände. Egal, wie schwierig die Umstände sein mögen, der Fokus liegt auf Gott. Auf dem Gott, der für uns ist, der größer ist als all unsere Umstände. Der Gott, der dazu in der Lage ist, all unsere Umstände zu ändern oder zu nutzen. Ein Glaube, bei dem wir uns zu Jesus ausstrecken.
Ein Beispiel für einen großen Glauben finden wir in Matthäus 8. Als Jesus in Kapernaum ankommt, kommt ihm ein Hauptmann entgegen und spricht zu ihm:
»Herr, mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause darnieder und leidet schreckliche Schmerzen.«
Jesus antwortete ihm: »Ich will kommen und ihn heilen.«
Der Hauptmann aber entgegnete: »Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach trittst; nein, gebiete nur mit einem Wort, dann wird mein Diener gesund werden. […]Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sagte zu seinen Begleitern: »Wahrlich, ich sage euch, bei keinem in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. […]
Zu dem Hauptmann aber sagte Jesus: »Geh hin! Wie du geglaubt hast, so geschehe dir!« Und sein Diener wurde zur selben Stunde gesund.
Matthäus 6-8, 10, 13
Ein großer Glaube weiß, dass Gott wirken wird. Er wird nicht aufgeben und er ruht auf Gottes Wort. Ein Glaube, der zu Gott schaut und sich nach ihm orientiert. Es ist ein Glaube, der Jesus im Zentrum hat.
3. Art des Glaubens: Perfekter Glaube
Ein perfekter Glaube ist ein ruhender Glaube. Ein Glaube, der spricht:
„Mach dir keine Sorgen, Gott hat schon alles in die Wege geleitet. Es wird geschehen.„
In Markus 11 finden wir ein Beispiel, dass diesen perfekten Glauben beschreibt:
Und als sie am Morgen vorbeikamen, sahen sie, dass der Feigenbaum von den Wurzeln an verdorrt war.
MARKUS 11, 20-22
Und Petrus erinnerte sich und sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt!
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott!
Der Feigenbaum ist komplett verdorrt. Wir wissen, ein Baum, der komplett verdorrt ist, der kann nicht mehr gerettet werden. Auch unsere Umstände wirken manchmal so, als ob man da niemals etwas tun kann. Aber schau, was Jesus noch antwortet:
Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand zu diesem Berg spricht: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschieht, so wird ihm zuteilwerden, was immer er sagt.
Matthäus 11, 23-24
Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!
Ein perfekter Glaube ist ein Glaube, bei dem man Gottes Wort und dadurch auch seinen Willen kennt. Es ist ein Glaube, bei dem man sicher weiß, dass Gott wirken wird. Ein Glaube, durch den man ruhen kann, weil Zweifel und Sorgen dadurch keine Chance mehr haben.
Es kann natürlich sein, dass wir schwanken und nicht immer auf der selben Stufe des Glaubens stehen. Aber lasst uns versuchen, immer weiter empor zu klettern und Gott immer näher kennenzulernen und ihm zu vertrauen.
Das geht, in dem wir verstehen, wer Gott ist. Und, indem wir wissen, dass er auch ist, wer er sagt, dass er ist. Dass er so weise ist wie er sagt. Dass er so mächtig ist wie er sagt. Dass er so allwissend ist wie er sagt. Dass er dich liebt so wie er sagt. Und dass, dein Denken über Jesus nicht nur deinen Glauben bestimmt, sondern deine gesamte Zukunft und die Ewigkeit.
Diese verschiedenen Ausprägungen des Glaubens sind wie Glaubensstufen im Christentum. Wir können immer weiter wachsen und sehen, was die Stärkung des Glaubens bewirken kann. Lass uns also die Tiefe unseres persönlichen Glaubens erforschen, lass uns den eigenen Glauben reflektieren. Lass uns darüber nachdenken, ob wir Jesus genug vertrauen, um das zu tun, was er sich von uns wünscht. Ob wir Gott genug vertrauen, um unsere Umstände in seine Hände zu legen. Lass uns im Glauben leben.
Lass uns laut rufen: Ich vertraue Gott.
Wenn du mehr über die Bibelgeschichten aus diesem Artikel erfahren möchtest, kannst du das hier tun: Glaube und Vertrauen: 5 ermutigende Bibelgeschichten, in denen der Glaube Leben verändert hat.
Vertraust du Jesus genug, um ihm nachzufolgen? Auf welcher Stufe des Glaubens stehst du zurzeit und was kannst du tun, damit dein Glaube weiter wächst? Teile es doch gerne in den Kommentaren.
Gott segne dich.
Quellen
Dr, Charles Stanley: Levels of Faith in the Life of the Believer
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