Das Leben hält viele Schwierigkeiten bereit: Krankheit, Not, Angst, Verzweiflung, Gefahr. Es ist nicht leicht damit umzugehen. Wie reagierst du darauf? In der Bibel finden wir ermutigende Bibelgeschichten von Menschen, die Wunder erlebt haben und denen durch den Glauben an Jesus Christus geholfen wurde.
Diese Wunder sind ein Vorgeschmack auf das Königreich Gottes im Himmel. Ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird, wir aber jetzt schon stückchenweise erleben dürfen:
Vergebung – Heilung – Gottes Versorgung und Fürsorge für uns
In den biblischen Erzählungen, um die es hier gehen wird, erfahren wir wie es zu diesen Wundern kam und vor allem, was ihr Glaube damit zu tun hatte.
5 schöne Bibelgeschichten über den Einfluss des Glaubens auf das Leben
Lass uns gemeinsam nun 5 dieser biblischen Geschichten näher betrachten und erfahren, wie wir von diesen Menschen lernen können. Lass uns anschauen, wie viel der Glaube bewirken kann.
Die Heilung der zwei Blinden
Beginnen wir mit einer kurzen biblischen Erzählung eines Wunders, das in Jericho geschah.
Als Jesus mit seinen Jüngern in Jericho war, begegneten sie auf ihrem Weg zwei Blinden, die am Straßenrand saßen und bettelten (Matt.20,29-34). Als sie hörten, dass Jesus da war, versuchten sie auf sich aufmerksam zu machen und riefen: „Herr, du Sohn Davids, erbarme dich über uns!“. Viele aus dem Volk fingen an sie zu entmutigen und ihnen zu sagen, dass sie schweigen sollen, aber stattdessen riefen sie noch viel mehr nach Jesus.
Jesus nahm nicht einfach an, wie er ihnen helfen könnte und doch wusste er es natürlich. Dennoch gab er ihnen die Möglichkeit sich selber auszudrücken und auch einen Beweis ihres eigenen Glaubens hervorzubringen. Was glaubten sie wirklich, was er für sie tun könnte? Er wollte es aus ihrem Munde hören. Ihre Antwort war, dass sie wieder sehen möchten. Dann geschah etwas Wunderbares:
Da fühlte Jesus Mitleid mit ihnen; er berührte ihre Augen, und sogleich konnten sie sehen und schlossen sich ihm an.
Matthäus 20,34
Voll Liebe, Barmherzigkeit und Gnade half er ihnen und heilte sie. Und voller Dankbarkeit, Glaube und Vertrauen folgten sie ihm nach. Ist das nicht eine schöne Bibelgeschichte des Glaubens?
Die Salbung Jesu durch eine Sünderin
Kennst du schon die biblische Geschichte von der Sünderin, die Jesus salbte? Im Lukasevangelium (Luk.7,36-50) lesen wir an einer Stelle von einer Sünderin, die erfahren hat, dass Jesus im Haus eines Pharisäers namens Simon zu Gast war. Sie brachte ein Alabasterfläschen voll Salböl mit und trat von hinten an seine Füße heran (vermutlich, weil Jesus sich zum Essen, wie damals üblich, mit dem Kopf in Richtung des Tisches auf eine Liege legte). Als sie angekommen war, weinte sie „und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe“ (Lukas 7,38). Dieses Salböl war damals sehr kostbar.
Dass sie sich dazu entschloss es zu nutzen, zeigte ihre Opferbereitschaft und Verehrung für Jesus Christus deutlich. Der Pharisäer, bei dem Jesus zu Gast war, fand diese ganze Szene gar nicht gut. Er fand, dass Jesus sich von Sündern fernhalten sollte und dachte in seinen Gedanken, dass wenn Jesus ein Prophet wäre, er wüsste, dass diese Frau eine Sünderin ist.
Jesus, der seine Gedanken kannte, begann daraufhin mit einem Gleichnis, in dem es einen Gläubiger und zwei Schuldner gab. Einer von beiden schuldete dem Gläubiger 500 Denare [Silberstücke] und der andere 50. Als beide ihre Schulden nicht mehr begleichen konnte, erließ er beiden ihre Schuld. An diesem Punkt der Geschichte fragte Jesus Simon, wer von beiden den Gläubiger wohl am meisten lieben wird. Simon, der Pharisäer, antwortete:
„Ich denke der, dem er das meiste geschenkt hat.“
Jesus erklärte daraufhin:
Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet.
Lukas 7, 44-48
Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.
Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.
Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben worden, darum hat sie viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.
Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben!
Mit dieser Erklärung zeigte Jesus Simon auf, dass er seine eigene große Schuld noch nicht erkannt hatte. Geht es uns nicht auch manchmal so, dass wir schnell mit dem Finger auf andere zeigen, anstatt demütig erst auf uns zu schauen?
Dieser Part zeigt auf, dass wenn Simon wüsste, wie viel Schuld auf ihm lag und wie viel Vergebung er durch Gott erhalten kann, er Jesus genauso lieben würde wie die Sünderin Jesus liebte.
Und so geht es uns allen. Keiner von uns ist perfekt und keiner von ist schuldlos. Wir alle haben Sünden auf uns geladen und Jesus reicht uns seine Hand der Vergebung. Wenn wir erst erkennen, wie sehr wir seine Vergebung brauchen und wir wunderbar es ist, diese Vergebung zu erfahren, dann können wir sehen, wie unsere Liebe für Jesus jeden Tag mehr wächst.
Wenn wir Jesus unsere Schuld bekennen und Buße tun, können auch wir seine Vergebung erfahren und dann die Worte hören, die auch die Sünderin von ihm gehört hat:
»Dein Glaube hat dich gerettet: gehe hin in Frieden!«
Lukas 7,50
Heilung der Tochter einer kanaanäischen Frau
In Matthäus 15, 21-28 (Matt.15,21-28) lesen wir von einer eine kanaanäischen Frau, die zu Jesus kam und ihn um Hilfe bat, da ihre Tochter besessen war. Die Kanaaniter stammten von Noahs Enkel Kanaan ab und sie waren ein unmoralisches und wildes Volk, das fremden und falschen Göttern nachging.
Bevor wir uns anschauen, worüber die beiden sprachen, denk daran, dass die Antworten, die Jesus gab nicht dazu da waren, um den Glauben der kanaanäischen Frau zu zerstören, sondern um diesen wachsen zu lassen. Wie sie antwortete zeigte dabei sehr deutlich, dass sie im Glauben wuchs und sich nicht einfach entmutigen lies und Jesus einfach aufgab.
Zu Beginn bezeichnete sie ihn als „Sohn Davids“. Da sie eine Heidin war, war es nicht angemessen ihn so zu nennen. Gleichzeitig zeigte es aber auch, dass sie an ihn als Messias glaubte – denn Sohn Davids war einer der Titel für den Messias. Durch diese Ansprache begab sie sich aber auch auf jüdischen Terrain, weswegen Jesus erst schwieg.
Nachdem sie Jesus um Erbarmen rief, sprachen seine Jünger zu ihm, dass er sie wegschicken sollte, weil sie ihnen nachschrie. Es ist nicht klar, ob sie einfach wollten, dass er sie wegschickt, weil sie ihnen lästig war, oder ob sie wollten, dass er ihr erst hilft und sie dann wegschickt.
Jesus antwortete daraufhin: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ Die verlorenen Schafe Israels sind die Juden, die von ihrem Weg abgekommen sind.
Als sie das hörte, gab sie nicht auf. Nein, stattdessen lief sie zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie und sagte voller Vertrauen: „Herr, hilf mir!“.
Sie wusste, dass die Juden als Gottes Volk ein Vorrecht besaßen, aber das hinderte sie nicht. Sie kam als ein Geschöpf Gottes, als ein Mensch, der Hilfe brauchte. Sie fing nicht an zu diskutieren, noch bot sie Argumente, warum Jesus ihr helfen sollte. Stattdessen erkannte sie ihn als Herrn an und setzte all ihr Vertrauen in ihn. Jesus fing also an ihren Glauben zu prüfen und erklärte, dass es nicht richtig sei, den Kindern das Brot vorzuenthalten und den Hündchen vorzuwerfen. Denn wir wissen: Jesus ist das Brot des Lebens und er ist gekommen um Leben zu geben.
Das griechische Wort für Hündchen κυνάριον (kynarion) bezeichnet hier keinen Streuner (dessen Bezeichnung eher abschätzig gemeint war), sondern den Hund, den mal Haustier hat und schätzt. Die Kinder bezeichnen die Juden und die Hündchen die Heiden.
Die Antwort, die sie daraufhin äußerte war erstaunlich demütig und gläubig: „Ja, Herr; und doch essen die Hunde von den Brotsamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen!“ – Im Prinzip sagt sie damit: Ja, du hast vollkommen recht. Heiden sitzen nicht als Gottes Kinder am Tisch und essen das Brot. Aber selbst die Hündchen können die Brotkrümel essen, die unter den Tisch ihres Herren fallen. Und ich sehe dich als meinen Herrn an.
Dieser wunderbare Glaube und dieses Vertrauen in Jesus veranlassten ihn dann Folgendes zu sagen:
O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Matthäus 15,28
Test bestanden. Auch unser Glaube kann getestet werden, um zu sehen, ob unser Glaube echt ist und auch um zu sehen, wie groß unser Glaube in Wirklichkeit ist. Wir können diese kanaanäische Frau dabei als Vorbild nehmen und diese Geschichte als inspirierendes Beispiel biblischen Glaubens. Ihre Geduld, Beharrlichkeit, Demut und ihr Vertrauen – all das können auch wir in unserem Leben mit Jesus jeden Tag einüben. Auch, wenn uns das nicht immer leicht fällt, schaut Jesus in unser Herz und er weiß, wie es darin aussieht.
Die Zusicherung des Himmels für den Verbrecher am Kreuz
Am Tag von Jesu Kreuzigung erfuhrt ein Verbrecher Vergebung und die Zusicherung nach seinem Tod im Paradies bei Jesus sein zu dürfen (Luk.23,33-43). Aber wie kam es dazu?
Nachdem Jesus vor seinem Tod schreckliches Leid erfahren musste, wurde er an der Schädelstätte unschuldig gekreuzigt. Mit ihm, wurden zudem zwei Verbrecher gekreuzigt, einer links von ihm und einer rechts von ihm.
Während er dort hing und von vielen Menschen im Volk sowie von Kriegsknechten und Obersten verspottet wurde, lästerte auch einer der mit ihm gekreuzigten Verbrecher Jesus. Aber der andere Verbrecher erkannte, wer Jesus wirklich war. Er setzte all seine Hoffnung in ihn und bat Jesus, an ihn zu denken, wenn er in sein Reich und somit in seine Königsherrschaft kommt. Und dieses Vertrauen wurde belohnt: Jesus versicherte ihm, dass er dort mit ihm sein werde.
Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!
Lukas 23, 39-43
Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist?
Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!
Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!
Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!
Der Mann wurde vollständig durch Gnade gerettet. Es war ein Geschenk Gottes (Eph.2,8-9). Er war ein Verbrecher und hatte es nicht verdient und am Kreuz hängend konnte er es auch nicht mehr verdienen. Seine Errettung war persönlich und ihm sicher, denn Jesus Christus selbst hat diese Worte zu ihm gesprochen. Jesus gab ihm an diesem Tag Vergebung und er konnte sich sicher sein, dass er noch am selben Tag mit Jesus im Paradies sein würde (2.Kor.12,1-4).
Die Heilung eines Gelähmten
Markus erzählt von einem Ereignis, in der ein Gelähmter geheilt wird (Mark.2,1-12).
Jesus war in einem Haus in Kapernaum und predigte das Wort Gottes. Es waren so viele Leute da, dass selbst um das Haus herum alles voll war. Und in dieser Menge gab es Menschen, die mit ganzem Herzen an Jesus glaubten. Um diese Menschen geht es in dieser Erzählung. Sie waren so überzeugt davon, dass Jesus einen Gelähmten heilen kann, dass sie ihn zu viert mitsamt seiner Liegematte zu ihm bringen wollten. Da es aber keinen Platz gab, um an ihn heranzutreten, fanden sie einen eher außergewöhnlichen Weg. Sie stiegen über eine Treppe zu dem Flachdach des Hauses hinauf, deckten das Dach ab und ließen den Gelähmten zu Jesus hinab. Von Schwierigkeiten haben sie sich nicht aufhalten lassen. Was für einen außergewöhnlichen Glauben diese Menschen hatten!
Als Jesus diesen Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten:
Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Markus 2,5
Wichtiger als die Heilung unseres Körpers ist die Heilung unserer Seele. Diese können wir nur durch die Vergebung erhalten, die Jesus uns schenkt. Wir sehen also. Jesus sieht in unser Herz und er sieht, wie sehr wir an ihn und seine Worte glauben, wir sehr wir ihn lieben, wir sehr wir ihm vertrauen. Und er kann uns das schenken, was wir am meisten benötigen: Vergebung.
Als die Schriftgelehrten das hörten, dachten sie in ihren Gedanken, dass Jesus mit dieser Aussage Gott lästern würden, denn die Bibel ist eindeutig: Nur Gott allein kann Sünden vergeben.
Jesus erkannte ihre Gedanken sofort und antwortete:
Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und nimm deine Liegematte und geh umher?
Markus 2, 9-12
Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten:
Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim!
Und er stand sogleich auf, nahm seine Liegematte und ging vor aller Augen hinaus, sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen!
Wir lernen hier etwas sehr wichtiges über Jesus und über die Vergebung
Zum einen über Jesus: Sünden zu vergeben kann nur Gott und doch hat er dem Gelähmten seine Sünden vergeben. Damit behauptete er Gott zu sein. Das unterstreicht er auch mit dem Titel „Sohn des Menschen“. Um diese Vollmacht zu beweisen, hat er den Gelähmten geheilt (Ps.103,3-4).
Infobox: Sohn des Menschen
Der Titel Sohn des Menschen ist ein messianischer Titel und wird vierzehn Mal im Markusevangelium verwendet (Dan.7,13-14). Da die Juden Gottes Wort kannte, hätten sie diesen auch als solchen interpretiert. Zwölf dieser Mal finden nach Markus 8,29 statt. Hier bekennt Petrus Jesus als Christus (u. a. Mark.2,10, Mark.9,9, Mark.14,21). Jesus verwendet diesen Titel ca. 80x in den Evangelien.
Die Sünde ist wie eine Krankheit. Doch die Vergebung ist das größte Geschenk und das größte Wunder, dass Jesus uns schenken kann. Durch die Vergebung unserer Sünden wird nicht nur unsere Seele geheilt, sie stellt unsere Beziehung zu Gott wieder her.
- Vergebung trifft auf die größte Notwendigkeit
- Sie kostet den größten Preis
- Sie bringt den größten Segen
- Sie bringt die nachhaltigsten Ergebnisse
Damit wir Vergebung erfahren können hat Jesus den Preis der Sünde für uns bezahlt. Der Preis der Sünde ist der Tod (Rom.6,23). Jesus starb für uns. Wenn wir Buße tun und Jesus als unseren Herrn und Erlöser annehmen, werden auch wir diese Vergebung erfahren. Wir werden zu Kindern Gottes und wir haben die Zusicherung, dass wir die Ewigkeit bei Gott im Himmel erleben werden.
Willst du das nicht auch?
Quellen
Warren W. Wiersbe: The Wiersbe Bible Commentary
Mike Winger (Biblethinker): The secret message in this miracle.
Schreibe einen Kommentar