
Wenn Ängste und Sorgen uns zu überwältigen scheinen, sind wir nicht alleine damit. Wir haben Hilfe – bei Gott.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Ängste entstehen. Vielleicht kommen sie bei dir durch Sorgen, wodurch du nachts kaum noch schlafen kannst – wenn deine Ängste sich um die „was wäre, wenns..“, oder „was mache ich, dann“ drehen. Vielleicht spielst du verschiedene Szenarien immer wieder in deinem Kopf durch, wodurch deine Sorgen und Ängste sich verschlimmern. Vielleicht kommen sie aber auch durch verschiedene Dinge, die dir in deiner Vergangenheit passiert sind und du springst von A nach B, als eine ständige Reaktion auf das, was andere um dich herum sagen oder tun. Wie auch immer sich deine Ängste zeigen, seien es Reaktionen, Gedanken oder Gefühle, sie sind ein Sinnbild dafür, wie man innerlich auf äußere Umstände reagiert. Was wir in diesem Zusammenhang aber bestimmt alle gemeinsam haben ist, dass wir diese Sorgen und Ängste nicht wollen. Klar können sie auch hilfreich sein, sie können uns aber auch lähmen und uns das Leben so viel schwerer machen.
Oft versuchen wir unsere Ängste alleine in den Griff zu bekommen – falls das überhaupt noch möglich ist. Wir suchen Frieden in unserer Seele, das aber oft durch schnelle Lösungen. Sei es, in dem man versucht anderen alles recht zu machen, in dem man Drogen nimmt oder Alkohol trinkt, durch das Essen, durch Einkaufen, oder vieler verschiedener anderer Gründen. Aber was ist das Problem dabei? Diese Lösungen verlassen sich auf Dinge, genauer auf die Schöpfung anstatt auf den Schöpfer. Damit entwickelt sich eine Abhängigkeit auf die Dinge dieser Welt anstatt auf den, der diese Welt geschaffen hat und der die Quelle unserer Hoffnung ist – Jesus Christus. Viele machen das, weil es für sie in einer Form „greifbarer“ ist. Dabei ist Jesus gekommen, damit wir das Leben haben können und das in Fülle (was natürlich nicht bedeutet, dass wir keine Schwierigkeiten erleben und auch nicht, dass man nur genug glauben muss. Gott hat seine eigenen Pläne).
Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
Johannes 10,10
Wie der Glaube hilft: Tipps zur Bewältigung und Hilfe bei Ängsten und Sorgen
Lass uns nun gemeinsam betrachten, wie das, was wir in der BIbel lernen, uns dabei hilft, die Angst zu überwinden.
Lege deine Ängste und Sorgen in Gottes Hand
Die wichtigste Möglichkeit unsere Angst zu lindern, ist das vertrauensvolle Gebet. Wir vertrauen Gott all unsere Sorgen an, anstatt es mit uns selber aus zu machen und in uns zu tragen. Dabei können wir ihm alles sagen, was uns belastet. Für Gott ist nichts zu viel und Gott befreit von Ängsten. Danach legen wir alles in seine Hand. Dabei ist es wichtig, sich immer in Erinnerung zu rufen, dass Gott gut ist und wir ihm vertrauen sollten. Er ist für uns und er meint es gut mit uns.
Wir können natürlich auch dafür beten, dass Gott all unsere Ängste einfach wegnimmt. Bei Gott ist alles möglich, deswegen ist es auch gut das zu beten. Ich möchte dir aber noch drei weitere Punkte vorstellen, in denen du einen aktiveren Part einnehmen kannst. Es gibt einen Spruch, der heißt: Gott hilft denen, die sich selber helfen. Und lass mich dir an dieser Stelle sagen: Das steht nirgendwo in der Bibel! Lass dir sowas auch nicht einreden. In diesem aktiveren Part soll es mehr darum gehen, dass wir unsere Verantwortung als Christen ernst nehmen.
Vielleicht hilft es, das mit einem kleinen Beispiel besser zu verstehen. Denk z. B. an Sport. Würden wir es nicht alle gerne haben, dass jemand anderes uns den Sport und die Ernährungsumstellung abnimmt. Es fällt einem einfach nicht immer leicht, etwas für sich selbst zu tun. Aber so wie wir nicht für andere Sport machen können, wird Gott auch nicht unsere Entscheidungen überschreiben und uns immer alles abnehmen. Auch wir müssen manchmal etwas tun. Natürlich können wir nicht kontrollieren, wann wir Sorgen und Ängste empfinden, aber was wir tun können, ist zu kontrollieren, was wir damit machen.
Ich möchte dir jetzt drei verschiedene Aspekte in diesem Zusammenhang näher bringen.
Erkenne, dass Ängste und Sorgen ein Angriff aus der geistigen Welt sein können
Manche Menschen denken, dass Sorgen gleich Liebe ist. Sie denken, je mehr Sorgen sie sich um jemanden machen, desto mehr lieben sie. Allerdings helfen Sorgen und Ängste niemandem. Deswegen steht auch in der Bibel:
Wer aber von euch kann durch seine Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?
Matthäus 6,27
Statt zu helfen, rauben sie Energie, Zeit und Kraft (im Gegensatz zu einem Gebet, das wirklich etwa Gutes bewirken kann). Und genau deswegen ist es auch eine Taktik des Teufels uns Schwierigkeiten in den Weg stellen, um uns abzulenken und uns unser Leben zu erschweren. Er weiß: Wenn er es schafft, dass wir in unseren ängstlichen und sorgenvollen Gedanken versinken, dann geben wir ihm zum einen Macht in unserem Leben und anderem vertrauen wir dann nicht mehr richtig Gottes Plan.
Was ist also die Lösung?
Umso reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«.
Jakobus 4, 6-8
So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch;
naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch!
Die Lösung ist: Dass wir uns vor Gott demütig unterwerfen und uns die Waffenrüstung Gottes anziehen. Aber was bedeutet es, sich Gott zu werfen?
GotQuestions schreibt dazu: „Es bedeutet, sich unter dem Befehl des göttlichen Standpunkts zu arrangieren, anstatt nach seiner alten, auf einem menschlichen Standpunkt basierenden Lebensweise zu leben. Es ist ein Prozess, unseren eigenen Willen unter den des Vaters zu stellen.“ Das Gegenteil von Demut ist übrigens Stolz und Arroganz. Wir erreichen dieses Ziel, in dem wir uns dazu entscheiden, „von Gottes Wort Gebrauch zu machen und über seine Fürsorge, die Gott für uns in Christus bereitet hat, zu lernen. Von dem Moment an, an dem wir von Neuem geboren werden, haben wir in Christus alle Fürsorge, die wir benötigen, um zu einem reifen Christen zu werden. Jedoch müssen wir uns dafür entscheiden, durch das Studium des Wortes über die Fürsorge zu lernen und sie auf unserem täglichen Weg anzuwenden.
In Epheser 6, 10-18 lernen wir außerdem, was es bedeutet, sich die Waffenrüstung Gottes anzuziehen. Eine wichtige Bibelstelle, die uns dabei hilft, zu erkennen, wie wir gegen die Angriffe der geistigen Welt standhalten können:
Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.
Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels;
denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].
Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.
So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit,
und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft [zum Zeugnis] für das Evangelium des Friedens.
Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt,
und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist,
indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen.
Erkenne, dass du Kontrolle hast
Wenn wir Angst empfinden, kann sich das schnell in körperlichen Symptomen äußern. Ein schneller Puls, das Herz scheint stärker zu schlagen, die Atmung fällt schwerer, unser Magen-Darm-Bereich spielt verrückt, und so viel mehr.. Die Symptome treten vor allem auf, wenn es um etwas geht, das man selber nicht kontrollieren kann.
Manchmal merkt man allerdings auch gar nicht, warum man gerade unter Ängsten leidet. Von außerhalb scheint nichts zu kommen, dass die eigene Angst triggert – und doch sind sie da. In diesen Momenten ist es gut sich daran zu erinnern, dass diese Angst nur ein Gefühl ist und dieses Gefühl auch wieder verschwinden wird. Tief durchatmen und versuchen, nicht auf diese Ängste zu reagieren und sie weiter zu „füttern“.
Denn: Wir haben tatsächlich viel mehr Kontrolle über unsere Gefühle als wir denken.
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.
2. Timotheus 1,7
Zucht steht hier auch für Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung. Das bedeutet, Gott hat uns die Voraussetzungen gegeben, Disziplin und Selbstkontrolle zu üben. Wir können also versuchen uns nicht unseren Ängsten und Sorgen hinzugeben und uns nicht von ihnen übermannen zu lassen. Denn:
Wie eine Stadt mit niedergerissenen Mauern, so ist ein Mann, der seinen Geist nicht beherrschen kann.
Sprüche 25,26
Du bist kein Sklave deiner Gefühle. Du kannst versuchen dich deinen Gefühlen nicht komplett hinzugeben, du kannst versuchen deine Ängste nicht weiter zu füttern und deine Gedanken nur noch darum kreisen zu lassen. Denn, wenn wir das tun, ist es wie fallen, in ein Loch ohne Boden, wo es immer dunkler wird, je tiefer man fällt. Aber denk dran: Selbst in diesem Loch, können wir nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.
Man muss Ängste und Gefühle natürlich nicht ignorieren und manche Ängste sind auch ein Symptom von Problemen, die tief in unserer Seele verankert sind. In diesen Fällen ist es ratsam sich zusätzlich professionelle Hilfe zu suchen.
Das Gegenmittel für Ängste ist der Glaube

Vielleicht denkst du jetzt, dass du doch gläubig bist und wo da ein Problem sein soll. Allerdings gibt es verschiedene Stufen von Glauben. Und Ängste zu haben kann ein Zeichen dafür sein, dass unser Glaube eher klein ist.
Wir behandeln Ängste oft wie eine Krankheit, die wir erworben haben, aber wenn wir z. B. Sorgen haben, dass wir nicht dazu in der Lage sind unsere Rechnungen zu bezahlen, dann ist ein Problem eher der geringe Glaube und das fehlende Vertrauen darauf, dass Gott sich darum kümmern wird.
Deswegen besteht die Heilung von Sorgen und Ängsten darin, im Glauben zu wachsen.
In einer Art und Weise sind Ängste und Sorgen ein Symbol für das, worauf sich unsere Gedanken fokussieren. Lasst uns unsere Ängste durch den Glauben besiegen. Lasst uns unsere Sorgen durch den Glauben überwinden. Lasst uns versuchen an unserer Disziplin und Selbstbeherrschung zu arbeiten und uns auf Gottes Güte zu fokussieren, anstatt auf unsere Umstände. Lasst uns versuchen, uns nicht von unseren Gefühlen übermannen zu lassen, sondern unsere Gefühle so gut es geht zu kontrollieren. Es ist nicht leicht, aber es ist möglich. Und lasst uns all das im Vertrauen auf Gott machen.
Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!
Markus 9,24
Lass uns unseren Blick auf Jesus richten.
- Wenn du mehr über Gottes Charakter erfahren möchtest, schau dir gerne auch diesen Artikel an: Wie ist Gott? Gottes Charakter verstehen lernen.
- Oder möchtest du vielleicht Bibelverse gegen die Angst entdecken?
Nun zu dir: Was hat dir geholfen, wenn du Ängste und Sorgen hattest? Schreib es doch in die Kommentare oder schreib mir gerne eine persönliche Nachricht. 🙂
Quellen
Hinweis: Wenn bestimmte Inhalte zitiert werden, heißt das nicht, dass ich die Bücher an sich empfehlen würde oder die Ansichten und ggf. Theologie der Autoren teile. Bitte macht euch euer eigenes Bild oder schreibt mir.
Kris Reece: Lord, Calm My Anxious Mind
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