„Denn ich bin elend und arm und mein Herz ist verwundet in meiner Brust“ (Psalm 109,22).
Wenn unser Herz sich zerbrochen anfühlt; wenn es erfüllt ist mit Traurigkeit, Wut, Scham, Angst, dann ist es schwer damit umzugehen. Es sind Gefühle, denen wir uns oft nicht stellen wollen. Gefühle, die wir lieber verdrängen und verstecken wollen. Es ist schwer diese Gefühle in Worte zu fassen – oft auch vor Gott. Wie können wir damit vor ihn treten? Wie können wir ihm all diesen tiefen Schmerz, der in uns liegt vorlegen? Können wir Gott wirklich sagen, wie wir uns fühlen? Oder müssen wir versuchen stark zu sein?
Viele von uns haben genau das gelernt: stark zu sein und keine Schwäche zu zeigen. Oder wir versuchen uns einzureden, dass alles OK ist. Vielleicht denken wir aber auch, dass Gott sich nicht um unsere Sorgen kümmert? Aber weißt du was: Gott liebt dich. Und deswegen können wir mit Gottes Hilfe auch auf Heilung für zerbrochene Herzen erhalten.
Gott ist ein liebender Vater, treu, zuverlässig, fürsorglich, heilig und noch so viel mehr. Er ist aber auch wie unser bester Freund. Ein Freund, der immer nur Gutes für dich im Sinn hat, der dich anfeuert, der sich für dich freut, der immer für dich da ist. Ein Freund, mit dem du offen über alle deine Sorgen reden kannst; über alles, was dir auf dem Herzen liegt. Ein Freund, dem du all deine tiefsten Schmerzen offen und ehrlich vorlegen kannst und der dich dabei niemals verurteilen wird. Er freut sich sogar, wenn du mit allem zu ihm kommst. Das ist schließlich ein Merkmal für eine gute Beziehung und für Vertrauen. Du kannst Gott alles sagen, er wird dich deswegen nicht weniger lieben. Seine Liebe für dich wird bleiben.
Gott hört auch unser Weinen, er kennt unseren Schmerz und er kümmert sich um uns. Wenn wir mit allem zu Gott kommen, dann wird Gott uns trösten und uns dabei helfen diesen Schmerz zu ertragen bis es uns besser geht.
Wenn du nicht weißt, wie du mit deinem Schmerz umgehen sollst, oder wie du diesen in Worte fassen sollst, denk dran: Gott wird dich halten und er versteht auch deine wortlosen Tränen.
So können wir auch, wenn wir uns elend und arm fühlen mit Zuversicht darauf vertrauen, dass Gott für uns sorgt und uns helfen wird:
Bin ich auch elend und arm — für mich sorgt der Herr. Du bist meine Hilfe und mein Retter;
mein Gott, säume nicht! (Psalm 40,18)
Jesus heilt zebrochene Herzen und in diesem Artikel möchte ich dir näher bringen, wie das funktionieren kann. Ich bete, dass der Artikel dir Segen bringt und dich auf deinem Weg zur Heilung unterstützt. Bevor ich dir gleich die 10 Tipps aufzeige, möchte ich dir noch kurz 5 Bibelverse näher bringen.
5 Bibelverse, die zeigen: Gott sieht unsere Tränen und er wird uns helfen
In der Bibel finden wir viele verschiedene Beispiele dafür, dass Gott unsere Tränen sieht und denen Nahe ist, die zerbrochenen Herzens sind. Jesus ist selbst auf dieser Welt gewesen und hat all das erlebt, was wir erleben. Deswegen versteht er uns und empfindet auch tiefes Mitgefühl mit uns (vgl. Matt. 9:35-36). Wir sind ihm nicht egal:
14 Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis!
15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde.
16 So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!Hebräer 4, 14-16
Gott wird uns antworten und helfen. Und wir können sicher sein und darauf vertrauen, dass er unser Weinen hört; besonders, wenn wir zu ihm rufen:
5 Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und rettete mich aus allen meinen Ängsten.
6 Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht beschämt.
7 Als dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.18 Wenn jene rufen, so hört der HERR und rettet sie aus all ihrer Bedrängnis.
19 Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.Psalm 34, 5-7 & 18-19
Deswegen lasst uns unermüdlich nach ihm rufen. Er wird uns aus der Tiefe ziehen und uns wieder aufrichten. Er wird uns wieder auf festen Boden stellen:
2 Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, da neigte er sich zu mir und erhörte mein Schreien.
3 Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem schmutzigen Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels; er machte meine Schritte fest
4 und gab mir ein neues Lied in meinen Mund, ein Lob für unseren Gott. Das werden viele sehen und sich fürchten und werden auf den HERRN vertrauen.
5 Wohl dem, der sein Vertrauen auf den HERRN setzt und sich nicht zu den Aufgeblasenen wendet und zu den abtrünnigen Lügnern.Psalm 40, 2-5;
Und wenn du zu Gott kommst, dann kannst du ehrlich zu ihm sein. Sag ihm, was dich bedrückt. Er wird dich nicht verurteilen. Sag ihm, was auf deinem Herzen lastet. Falls du denkst, dass das vielleicht nicht angebracht ist: Auch in der Bibel finden wir Beispiele, in denen Menschen Gott in ehrlichen Worten all ihr Leid vorgebracht haben. So z. B. in Psalm 88 (Ps.88), der von den Söhnen Korahs verfasst wurde:
2 O HERR, du Gott meines Heils, ich schreie Tag und Nacht vor dir!
3 Lass mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr zu meinem Flehen!
4 Denn meine Seele ist gesättigt vom Leiden, und mein Leben ist dem Totenreich nahe.Psalm 88, 2-4
Wenn wir zu Gott rufen, zu ihm beten, mit ihm sprechen und ihn bitten uns zu helfen, dann wird er das tun. Gott ist ein liebender Vater, der uns helfen und segnen möchte.
Diese Zusicherung hat uns Jesus gegeben:
7 Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!
8 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.
9 Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt,
10 und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt?
11 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!Matthäus 7, 7-11
Dein Ankerbibelvers bei seelischen Wunden
Klicke auf diesen Satz, falls du kein Instagram hast oder die Seite nicht öffnen kannst. Dann wird dir der Bibelvers hier angezeigt.
Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Psalm 147,3
Heilung für zerbrochene Herzen: 10 praktische Tipps
Gott versteht deinen Schmerz. Er kümmert sich und er will dir helfen zu heilen.
Heilung kann damit beginnen, dass wir unseren Schmerz mit jemandem teilen und anderen zuhören. Unsere Familie, Freunde oder z. B. auch die Gemeinde können uns hierbei eine wichtige Stütze sein. Aber es gibt einen Ort, an dem wir unsere tiefste Gebrochenheit zur Heilung bringen: das Kreuz. Wie das funktionieren kann werde ich dir in einigen der folgenden Tipps näher aufzeigen.
Beginnen möchte ich aber erstmal bei Gottes Wort selbst. Denn sie ist unsere Stütze und Wahrheit. Auf Gottes Wort können wir uns verlassen. Wenn wir unser Leben mit Gottes Wort füllen und uns mit Menschen umgeben, die Ermutigung und Hoffnung in unser Leben sprechen, dann wird es uns viel leichter fallen durch den Prozess der Heilung zu gehen.
Fülle dein Leben mit Gottes Wort
Wenn wir unser Leben und unseren Geist mit Gottes Wort füllen, dann erinnern wir uns daran, wer unser Gott ist und auch wie er ist. Wir können damit die Lügen des Feindes erkennen und diese Lügen durch die Wahrheiten unseres wunderbaren Gottes ersetzen.
Wenn wir uns mit Gottes Wort umgeben, wirkt sich das auf jeden Bereich unseres Lebens aus. Auch auf unser Denken und Handeln. Das Nachdenken über die Bibel hilft uns, Gottes Verheißungen zu entdecken und daran zu glauben. Wir werden an die Hoffnung erinnert, die wir durch Jesus erhalten haben.
Unser Leben mit Gottes Wort zu füllen hilft uns dabei unseren Fokus umzuleiten. Wir wählen zu Gott zu schauen, anstatt auf die Menschen, die uns verletzt haben. Wir richten unser Leben um Jesus herum aus, wir binden unser Herz und unsere Gefühle an ihn. So wird es uns leichter fallen, unsere Gefühle nicht von den Menschen abhängig zu machen, die uns Leid zugefügt haben.
Auch David hat uns in Psalm 37 (Ps.37) genau das geraten:
1 Reg dich nicht über die Bösen auf, beneide die Verbrecher nicht!
2 Sie verdorren schnell wie das Gras, welken wie das grüne Kraut.
3 Vertraue auf Jahwe und tue das Gute, wohne im Land, sei ehrlich und treu!
4 Erfreu dich an Jahwe! Er gibt dir, was dein Herz begehrt.
5 Lass Jahwe dich führen! Vertraue ihm, dann handelt er.
6 Er lässt deine Gerechtigkeit leuchten, dein Recht wie die Sonne am Mittag.Psalm 37, 1-6
Vertraue auf Gott, erfreue dich an Gott, lass Gott dich führen! Davids Worte zeigen, sein Augenmerk war auf Gott gerichtet. Lasst es uns ihm gleich tun und auf unseren HERRN schauen, anstatt auf das Böse.
Lasst uns nicht dazu bringen die Gerechtigkeit in unsere eigene Hand zu nehmen, indem wir selber Schlechtes tun. Lasst uns uns stattdessen am HERRN erfreuen. Indem wir unsere Gedanken auf Gott ausrichten, gehen sie auch wegen von dem, was uns verletzt. Damit das einfacher klappt, ist es hilfreich, wenn man Bibelverse auswendig lernt. So hat man diese immer zur Hand und kann über Gottes Wort nachdenken und sich diese Worte selber zusprechen.
Wenn wir auf Gott vertrauen, unsere Freude an ihm haben, nach seinem Weg gehen und uns von ihm leiten lassen, dann wird uns das helfen, unsere negativen Gefühle loszulassen. Lasst uns Gott handeln lassen.
Vielleicht könnte ein Grund für unsere Aufgebrachtheit manchmal sein, dass wir denken, Gott würde nicht handeln. Vielleicht sind wir aber auch frustriert darüber, dass Gott nicht so handelt, wie wir es uns wünschen würden. Oder uns passt Gottes Zeitplan nicht. Denke in solchen Momenten daran: Gott sieht das große Ganze. Und es geht um mehr als nur darum, unsere Probleme zu lösen. Er hilft uns ihm näher zu kommen, er hilft uns zu wachsen, er hilft uns zu der Person zu werden, die er in uns sieht. Er möchte aber auch Veränderung in der Person bewirken, die uns verletzt hat. Gott möchte dieser Welt seine Herrlichkeit zeigen. Und manchmal passiert das, indem ein Problem in unserem Leben bleibt, anstatt es zu beseitigen.
Das erinnert mich an ein wunderbares Bild, das Corrie ten Boom genutzt hat. Ich weiß nicht, ob du schon einmal gestickt hast. Auf der Vorderseite sieht man ein wunderschönes gesticktes Bild, aber auf der Rückseite wirkt es wie ein einziges Chaos. Unser Leben ist wie dieses gestickte Bild. Jetzt sehen wir noch die Rückseite, aber Gott sieht bereits die Vorderseite. Wir sehen das Chaos und die Probleme, aber auch Liebe, Hoffnung, Zufriedenheit. Ein Chaos voller verschiedener Farben. Wir hätten gerne nur die hellen Farben, aber wenn man sich die Vorderseite anschaut, dann sieht man, dass ein wunderbares Bild entstand. Ein Bild, in dem auch die dunklen Farben notwendig waren, damit das Bild genauso aussieht, wie es aussieht.
Hilfe durch Gespräche
Heilung finden wir auch durch Kommunikation. Wenn wir mit jemandem sprechen, der uns wirklich zuhört, dann kann uns das helfen…:
- zu verstehen, was uns passiert ist und wie uns das beeinflusst
- zu verstehen, wie wir unsere Gefühle über das, was uns verwundet hat, ausdrücken können
- zu akzeptieren, was uns passiert ist und nach vorne zu schauen
- uns gehört zu fühlen und zu wissen, dass wir nicht alleine sind
- darauf zu vertrauen, dass auch Gott von allem hören möchte, was auf unserer Seele lastet
Wir selber können darüberhinaus auch zu guten Zuhörern werden – durch Übung. Selbst, wenn wir noch Lernen müssen gut zuzuhören, können wir uns gegenseitig helfen zu heilen.
Zum Nachdenken: Denk an ein Gespräch, dass du mit einer vertrauten Person geführt hast. Was waren hilfreiche Dinge, die du nun auch anwenden kannst, wenn du einen Freund durch das Zuhören unterstützen möchtest?
Drücke deinen Schmerz aus
Der Schmerz, der in uns wohnt, ist wie eine schwere Last. Sie drückt uns runter und ist schwer zu tragen. Deswegen ist es wichtig eine Möglichkeit zu finden diesen Schmerz auszudrücken. Hol dir doch mal ein Blatt Papier und versuche deine seelischen Verletzungen, deinen Schmerz, dein Leid, all das was auf dir auf dem Herzen liegt aufzuschreiben. Alles, was du aufschreibst ist etwas, was nur für dich und Gott bestimmt ist. Versuche auszudrücken, was auf dir lastet – seien es Schmerzen, Sünden, Leiden, Herzschmerz, körperliche oder emotionale Wunden und Verletzungen, Trauer, Scham, Wut… Versuche dir alles von der Seele zu schreiben. Lege das Papier dann kurz zur Seite. Ich möchte dir vorher noch kurz etwas über meine Erfahrung damit erzählen.
Ich kann mich an den Moment erinnern als ich zum ersten Mal meine Gefühle aufgeschrieben habe. Ich war damals Anfang 20 und hatte das Gefühl, dass mir alles zu viel wurde. Es fühlte sich so an als ob ein riesiges Gewicht auf meine Brust drückte. Ich war so verzweifelt und wusste nicht, wie ich das aushalten sollte. Ich weiß noch, dass ich geweint habe und einfach nur wollte, dass dieses Gefühl aufhört. Dass dieser Druck, dieses beengte Gefühl, einfach verschwand. Aber selbst das Weinen hat nicht geholfen. Ich hatte niemanden mit dem ich darüber reden konnte und aus irgendeinem Grund habe ich dann ein Blatt Papier geholt und alles aufgeschrieben. All meine Verzweiflung, all meine Gedanken und Gefühle. Und Gott hat mir geholfen. Nachdem ich das, was auf meinem Herzen lag aufgeschrieben habe, war es als ob eine Last von mir gefallen wäre. Dieses beengte Gefühle verschwand und ich fühlte mich wieder leichter. Das was ich aufgeschrieben habe, habe ich damals zerstört. Es war für mich nicht mehr wichtig. In diesem Moment habe ich gemerkt, wie sehr es hilft, diese Gefühle rauszulassen, anstatt zu versuchen sie irgendwo in sich zu verstecken.
Nimm noch einmal das Blatt Papier zur Hand, auf dem du vorhin alles aufgeschrieben hast. Lies es dir erneut durch. Wenn dir noch etwas einfällt, ergänze es, falls du das für nötig hälst. Denke anschließend darüber nach, welche Ursachen es für die seelischen Verletzungen und den Schmerz gibt, den du in dir trägst. Schreibe dir auch das mit auf. Bitte nun Jesus, dass er dir dabei hilft all das, was du aufgeschrieben hast (und auch woran du dich vielleicht gar nicht mehr erinnern kannst) zu heilen und diese Lasten von dir zu nehmen. Bitte ihn, dass er dich auf deinem Weg der Heilung leitet und führt. Und dann: Zerstöre das Papier. Verbrenne es, zerschneide es, zerknülle es, zerschreddere es, wirf es weg, wie auch immer du es für richtig hälst.
Indem wir alles aufschreiben, lassen wir es raus und verstecken es nicht mehr in uns. Indem wir es zerstören, vertrauen wir es Jesus an, damit er all das von uns nimmt und uns auf unserem Weg der Heilung hilft. Der Akt des Zerstörens ist keine Zauberei. Manchmal hilft es einfach, wenn wir unseren Körper nutzen, damit unser Herz und unser Verstand verstehen, dass wir Jesus um Hilfe bitten.
Und das Jesus uns helfen möchte können wir in Lukas 4 entdecken. Hier liest Jesus aus der Schriftrolle des Propheten Jesaja und erklärt, dass er damit gemeint ist:
»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.«
Lukas 4, 18-19
Wenn wir unsere seelischen Verletzungen und unser Leid ans Kreuz und damit zu Jesus bringen, ist das ein riesiger Schritt in Richtung Heilung. Wir lösen uns damit von diesen Wunden und vertrauen auf Jesus. Er wird uns helfen und kann uns neu machen.
Wir verlassen uns auf Gott, auf seine Gnade und seine Liebe. Nur er kann uns diesen Frieden und diese Heilung schenken. Und das können wir immer, heute und morgen. Willst du das nicht auch?
Klagen um zu Heilen: Das Klagegebet
Eine weitere Möglichkeit unsere seelischen Verletzungen zu Gott zu bringen ist das Klagen. Auch in der Bibel finden wir viele Beispiele von Menschen, die ihre Klagen an Gott richteten. Ob Hiob, Jeremia oder in den Psalmen; Klagen ist etwas Menschliches und bei Gott dürfen wir ehrlich sein. Er hält das aus.
Wir alle kennen diese Situationen, in denen wir Gott nicht verstehen, in denen wir uns verlassen fühlen, oder in denen z. B. etwas Unerwartetes geschieht und uns den Boden unter den Füßen wegzieht. Und in diesen Momenten ist es wichtig, dass wir uns nicht von Gott abwenden, gleichzeitig aber auch nicht alles in uns reinfressen. Momente, in denen wir verzweifelt sind, wütend, traurig. Die Bibel zeigt uns, wir dürfen uns so fühlen. Wir müssen Gott nichts vorspielen. Wenn wir in diesen Momenten zu Gott beten, müssen wir nicht so tun als ob alles in Ordnung wäre. Wir müssen keine Worte finden, die schön klingen, die wir aber gar nicht so meinen. Wir dürfen Gott ehrlich sagen, was wir wirklich fühlen. Wir dürfen ihm all unseren Schmerz „klagen“ und auch all unsere Fragen und unser Unverständnis. Das macht eine gute, gesunde und vertrauensvolle Beziehung aus. Deswegen freut er sich auch, wenn wir ehrlich sind (Psalm 51:8). Man verheimlicht nichts voreinander, man ist ehrlich zueinander, man spricht miteinander und zwar auch über schwierige Themen. Das aber immer auf eine respektvolle Art und Weise, ohne Gott zu beleidigen, ihn zu entehren oder Schimpfwörter zu nutzen. Wir würden doch auch nicht wollen, dass man so mit uns redet. Trotz seiner Liebe und Geduld mit uns, ist er immer noch heilig und verdient unser Ehre.
Klagen hilft uns also, ehrlich mit Gott zu sein, auszuhalten, was passiert, trotz allem zu Gott zu rufen und an seiner Barmherzigkeit, Treue und Güte festzuhalten. Das können wir auch im Buch Hiob erkennen. Trotz all seiner Verzweiflung und seines Leids hat er Gott niemals aufgegeben. Wie Hiob können auch wir uns dazu entscheiden, Gott unsere Klage vorzulegen, ihn aber trotzdem auch zu loben.
Lasst uns auch versuchen auszuhalten, wenn andere Menschen sich in einer Situation befinden, in denen sie zu Gott klagen. Lasst uns für sie da sein.
Wie du ein Klagegebet verfassen kannst
Ein Klagegebet kann z. B. aus 7 Teilen bestehen. Diese müssen nicht immer in allen Klagen vorkommen und sie müssen auch nicht in dieser Reihenfolge sein.
- Beginne mit einer Ansprache zu Gott, wie z. B. „Oh Gott“ oder „Oh HERR“.
- Erinnere dich an Gottes Treue in der Vergangenheit und benenne sie.
- Bringe deine Klagen, Fragen und/oder Gründe für deine Trauer, deinen Schmerz, deine Verletzungen zu Gott. Erzähle ihm davon.
- Bekenne deine Sünden und/oder dass du findest, dass du unschuldig bist.
- Bitte Gott um Hilfe.
- Hat Gott dir geantwortet? Findest du dazu etwas in der Bibel?
- Gelobe Gott zu ehren, lobe ihn und erkläre, dass du ihm vertrauen wirst.
Klagegebete machen es einem möglich all den Schmerz von der Seele zu reden. Gleichzeitig hilft es uns den Blick nicht von Gott zu wenden und zu bekennen, dass man ihm vertraut. Anstatt sich von Gott abzuwenden, geht man mit seinem Schmerz auf Gott zu. Diese Kombination bildet starke Gebete. Denn so verstecken wir unsere seelischen Verletzungen nicht vor Gott, sondern sprechen sie offen vor Gott an. Das wird auch unsere Beziehung zu ihm stärken.
Klagegebete ermutigen uns somit ehrlich zu Gott zu sein, über all die Ungerechtigkeit zu sprechen, die wir fühlen und darin übereinzustimmen, dass Gott für Gerechtigkeit sorgen wird. Man bittet Gott darum, dass er Gerechtigkeit bringt und versucht nicht selber Gerechtigkeit herbeizuführen. Man versucht nicht mehr alle Probleme alleine zu lösen, sondern ruft zu Gott. Man schaut zu Gott und nicht auf die, die einen verletzen – denn Gott ist derjenige, der alles unter Kontrolle hat.
Damit sind Klagegebete ein Zeichen des Glaubens und nicht des Zweifels.
Psalm 13 als Beispiel für ein Klagegebet
Schaue dir Psalm 13 an und überlege, welche Teile eines Klagegebets hier vorhanden sind. Die Auflösung erhälst du, wenn du auf die einzelnen Sätze klickst.
Wie lange, o HERR, willst du mich ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir? (Psalm 13,2)
Ansprache o HERR + Fragen / Klagen
Wie lange soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben? (Psalm 13,3)
Fragen / Klagen
Schau her und erhöre mich, o HERR, mein Gott! Erleuchte meine Augen, dass ich nicht in den Todesschlaf versinke, (Psalm 13,4)
Bitte um Hilfe
dass mein Feind nicht sagen kann: »Ich habe ihn überwältigt«, und meine Widersacher nicht frohlocken, weil ich wanke! (Psalm 13,5)
Bitte um Hilfe mit Begründung
Ich aber vertraue auf deine Gnade; mein Herz soll frohlocken in deinem Heil. (Psalm 13,6 a)
Vertrauen in Gott
Ich will dem HERRN singen, weil er mir wohlgetan hat! (Psalm 13,6 b)
Gott loben und ehren
Nimm dir doch etwas Zeit und erstelle auch so eine Klagegebet an Gott. Das kann ein Lied sein, ein Gedicht, ein Gebet oder welche kreative Form du auch immer nutzen möchtest, um deine Gefühle bei Gott auszudrücken. Es müssen nicht alle Teile enthalten sein, aber der Grund für deine seelischen Verletzungen schon.
Trauern
Auch das gesunde Trauern hilft uns, unsere seelischen Verletzungen zu heilen. Dafür müssen wir uns dem stellen, was in uns ist und auch dem, was wir verloren haben. Wir sollten uns die Verluste anschauen und sie beim Namen nennen. Viele verstecken die Trauer in ihrem Inneren oder versuchen stark zu sein, aber denk dran: Erlaube dir, über deine Verluste zu trauern. Es ist in Ordnung zu trauern, dass man etwas verloren hat. Vielleicht sind es Wünsche, die nicht wahr wurden oder werden. Oder es sind Personen, die nicht mehr in unserem Leben sind. Vielleicht hat uns jemand etwas getan, das uns verletzt hat. Indem man trauert, schwämmen wir den Schmerz aus unserer Seele. Es erschafft uns Erleichterung und hilft uns, nicht zu verdrängen, denn das kann krank machen. Wir verarbeiten die seelischen Wunden mit Gottes Hilfe und bringen sie zu Gott. Wir schauen uns an, was schmerzt und übergeben all das Gott und lassen los. Gott wird damit nicht überfordert sein, er wird uns dabei trösten, bei uns sein und uns helfen. Er lässt uns nicht im Stich.
Es gibt auch eine Form des ungesunden Trauerns. Das z. B., wenn man jahrelang in der Trauer gefangen bleibt. Es ist wichtig auch damit zu Gott zu kommen. Daneben helfen auch tragende Beziehungen, mit denen man über Verlustgefühle sprechen kann und in denen man füreinander betet. Vielleicht braucht man in solchen Fällen zusätzlich auch professionelle Hilfe.
Trauern hilft uns, die Ungerechtigkeit dieser Welt anzuerkennen, zu erleben und schließlich zu akzeptieren, während wir auf Gott vertrauen. Trauern ist auch deswegen wichtig, weil man sie verschieben, aber nicht auf unbestimmte Zeit ignorieren kann. Schmerz verlangt Aufmerksamkeit, ansonsten kann es sich in körperlichen oder seelischen Probleme zeigen. Wenn wir uns dem aber stellen und gesund und bewusst trauern, dann kann sich diese irgendwann in Freude verwandeln.
Und auch, wenn die Verluste, die wir erleben, nicht weniger weh tun, haben wir durch Gott Hoffnung und Zuversicht. Wenn wir in der Bibel lesen, finden wir Trost. Wir sehen seine Zusagen, Verheißungen und Versprechen und wissen, dass alles irgendwann gut werden wird – in diesem Leben und/oder in der Ewigkeit bei Gott.
Vergeben,…
Nancy DeMoss Wolgemuth sprach in ihrem Podcast einmal davon, dass der einzige Weg, wir wir jemals irgendetwas vergeben können und auch wirklich die Fähigkeit haben, das zu tun, darin liegt, dass wir anfangen zu erkennen, wie viel uns von Gott vergeben wurde. Und auch, dass Christus allein uns definiert – nicht die Verluste in unserem Leben.
…wenn andere dich verletzt haben
Zu vergeben bedeutet, dass wir anerkennen, dass uns jemand Unrecht angetan hat und wir den Schmerz akzeptieren, den die Sünde verursacht hat. Es bedeutet nicht, dass man etwas klein- oder schönredet. Es ist eine Entscheidung darüber ehrlich zu sein. Ehrlich über all den Schmerz, der uns angetan wurde und den wir noch in uns tragen. Es ist eine Entscheidung all diesen Schmerz an Gott zu geben.
Vergeben ist nicht immer leicht. Je nachdem wie groß die Verletzungen sind, möchten wir manchmal einfach nicht vergeben. Ein Grund könnte sein, dass wir denken, die Person hat unsere Vergebung nicht verdient. Vielleicht warten wir aber auch auf eine Enschuldigung, bevor wir uns dazu durchringen können zu verzeihen. Oder wir möchten erst sehen, dass die Person sich geändert hat.
Wir sind es allerdings, die darunter am meisten leiden. Deswegen ist Vergebung auch für unsere seelische Gesundheit so wichtig. Wenn wir vergeben, dann geben wir all unseren Schmerz und unseren Wunsch nach Gerechtigkeit an Gott ab. Wir übergeben die Person an Gott, damit er Gerechtigkeit ausübt.
Das bedeutet übrigens nicht, dass die Person keine Gerechtigkeit erfahren soll. Manchmal ist es notwendig, dass Menschen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden, damit z. B. andere nicht ebenfalls in Gefahr geraten. Jemandem zu vergeben bedeutet auch nicht, dass man dieser Person sofort wieder vertrauen kann, oder sollte. Je nachdem, was vorgefallen ist, kann es sein, dass man sich von dieser Person lieber lösen sollte.
Wenn uns Menschen, die wir lieben, verletzt haben, dann bedeutet das auch, dass unsere Beziehung solange leidet, bis wir vergeben lernen. Wenn wir jemandem vergeben, dann ist das ein guter Schritt, damit Beziehungen wiederhergestellt werden können. Es kann auch dazu führen, dass der Verletzende erkennt, was er getan hat, Reue empfindet und daran arbeiten kann, dass man sich versöhnt. Trotzdem ist das keine einseitige Sache. Sowohl der Verletzte als auch der Verletzende müssen gemeinsam daran arbeiten, eine Beziehung wiederherzustellen. Dabei ist es wichtig, dass man miteinander redet.
Vergebung ist ein Weg in Richtung Freiheit. Wir lösen uns damit von den Schmerzen und von den Menschen, die uns Unrecht angetan haben. Wir geben all das an Gott. Er wird uns helfen. Klicke, um es zu twittern (auf X)Doch auch, wenn wir es schaffen zu vergeben, kann es vorkommen, dass es Momente gibt, in denen wir uns an verletzende Ereignisse erinnern und Bitterkeit empfinden. Wenn das geschieht, sollten wir unseren Blick immer wieder auf Jesus richten und ihn bitten, damit er uns hilft zu vergeben. Wir sollten uns dazu entscheiden zu vergeben, immer wieder und wieder und wieder. Diese Entscheidung ist etwas, das oft sehr viel früher kommt als die Vergebung, die wir auch spüren. Vergebung ist somit meistens ein Prozess. Indem wir uns immer wieder dazu entscheiden zu vergeben und damit zu Jesus kommen, werden wir merken, dass wir immer weniger Schmerzen empfinden, wenn wir uns an die Geschehnisse erinnern.
Zum Nachdenken: Was bedeutet Vergebung für dich? Was hat dir in der Vergangenheit geholfen, anderen zu vergeben? Was hindert dich daran jemandem jetzt zu vergeben? Gibt es Menschen, denen du vergeben musst?
…wenn du jemanden verletzt hast
Wenn wir diejenigen sind, die Vergebung brauchen, dann bedeutet das, dass wir die Verantwortung für das übernehmen und auch benennen sollten, was wir getan haben. Wir sehen, was es verursacht hat und fühlen Reue dafür. Wir suchen nach Gottes Vergebung und nehmen diese auch an. Wir bitten diejenigen, die wir verletzt haben, um Vergebung ohne uns zu verteidigen, die Schuld auf Andere zu schieben oder zu verlangen, dass man uns wieder vertraut.
Es kann vorkommen, dass uns vergeben wurde, wir aber trotzdem weiterhin Schuld, Scham und Bedauern spüren – auch nachdem wir alles getan haben, was wir tun sollten, um zu bereuen und wiederherzustellen. Was denkst du, warum das so ist?
Wir können auch das Gefühl bekommen, dass Gott uns in dieser Zeit verlassen hat. Aber auch, wenn wir den Anschein haben, dass Gott weit weg ist, können wir mit ihm über alles reden. Wenn wir ihn um Vergebung gebeten haben und an Jesus glauben und an das, was er für uns getan hat, dann können wir ihn bitten, uns zu helfen zu verstehen, dass er uns vergeben und unsere Sünden von uns genommen hat.
Manchmal werden wir andere Menschen brauchen, die uns bei diesem Prozess helfen. Das kann z. B. ein Seelsorger sein, ein Pastor, ein Berater oder ein vertrauenswürdiger Freund. Es ist ein Prozess, der seine Zeit brauchen kann. Allmählich können sich dann mit Gottes Hilfe unsere Gefühle ändern, um der Wahrheit zu entsprechen, die wir in unseren Köpfen kennen.
Zum Nachdenken: Gibt es jemanden, dem du Unrecht getan hast? Kannst du diese Person um Vergebung bitten? Schreibe dir doch den Namen dieser Person auf und überlege dir dann, wie du mit ihr in Kontakt treten kannst.
Von der Klage zum Lobspreis
Wenn wir uns dazu entscheiden, Gott aktiv durch oder während unseres Leids anzubeten, werden wir etwas Wunderbares entdecken. Damit leugnen wir nicht die Realität, wir lenken einfach unsere Haltung von der Sorge zur Anbetung um.
Anbetung verändert unsere Perspektive. Anbetung spricht darüber, wo unsere Zuversicht und Hoffnung wohnt. Anbetung lenkt unser Denken um. Anbetung legt die Ergebnisse in Gottes Hände.
Wenn wir damit beginnen, den HERRN durch unseren Kampf hindurch zu verehren, beginnen spirituelle Ketten zu brechen. Anstatt, dass wir zulassen, dass unsere Umstände unser Denken und Handeln beeinflussen, fokussieren wir uns auf Gott und seine Herrlichkeit. So konnten auch Paulus und Silas lobpreisen, als sie im Gefängnis saßen. Sie erkannten, dass Gott ihre Gefangenschaft für die Verbreitung des Evangeliums nutzte, was dann zur ersten neutestamentlichen Kirche auf dem europäischen Kontinent führte.
Lob ist eine Möglichkeit unseren Blick auf Gott zu richten, anstatt im Leid zu versinken. Wir vertrauen auf Gott, der unbegrenzte Möglichkeiten hat. Der Heilige Geist, der unser Tröster ist, wird uns dabei helfen. Er wird uns auch helfen unseren Glauben und unser Vertrauen zu erneuern. Wenn wir uns in der Bibel anschauen, wie Menschen Gott gelobt haben, können wir uns ermutigen lassen. Wir können sehen, dass die Menschen Gott auch in ihrem Leid weiterhin vertraut haben und ihn niemals losgelassen haben. Sie haben ihn auch in ihrem Leid gepreist. Sie zeigen uns, wie man auch in schweren Zeiten an Gott festhalten kann.
In der Bibel können wir auch sehen, wie man von der Klage zum Lobpreis übergeht. Man erinnert sich daran, was Gott schon alles Gutes getan hat und man erinnert sich an Gottes Charakter. Diesen lernt man beim Lesen der Bibel immer besser kennen. Man entdeckt, welche Verheißungen Gott uns gegeben hat und lernt sich auf sie zu verlassen. Wir entdecken: Jesus heilt zerbrochene Herzen. Wir lernen darauf zu vertrauen, dass wir eine ewige Hoffnung haben werden. Eine Hoffnung, dass wir als Kinder Gottes am Ende in Ewigkeit bei Gott sein werden. Wir können daran glauben und darauf vertrauen, dass Gott immer bei uns ist.
„Wer Gott auch unter Tränen und seelischem Schmerz dankt, wird innere Heilung erleben und offene Türen für eine neue Zukunft entdecken.“
Friedhold vogel
Und deswegen: Lasst uns Gott loben, auch in unserem Schmerz und sehen, was passiert.
Anderen helfen
Wer andern Gutes tut, dem geht es selber gut, wer anderen Erfrischung gibt, wird selbst erfrischt.
Sprüche 11,25
Welche Menschen hat Gott in dein Leben gebracht? Gibt es Menschen, die dich ermutigt haben? Menschen, die deinem Geist und deinem Herzen Erfrischung gebracht haben? Menschen, die dir Gutes getan haben? Was haben sie gemacht, was dir geholfen hat? Oder was hättest du dir vielleicht gewünscht? Suche dir Menschen, die ein gutes Beispiel waren und schau, was du davon übernehmen oder lernen kannst. Vielleicht kannst du diese Ideen nutzen, um anderen Menschen und/oder Tieren zu helfen.
Wenn wir anderen Menschen helfen, helfen wir auch uns. Gebraucht zu werden fühlt sich nicht nur gut an, tatsächlich ist es auch sehr gesund und reduziert unsere Stresshormone. Deswegen gibt es auch viele Psychologen, die Menschen in Krisenzeiten dazu bestärken ein Ehrenamt anzunehmen. Es gibt sogar Langzeitstudien, die genau das zeigen: Wer sich ehrenamtlich engagiert, ist mit dem eigenen Leben zufriedener, leidet seltener unter Depressionen und ist körperlich fitter.
Anderen zu helfen gibt uns Sinn und Freude. Man lernt dazu, sammelt Lebenserfahrung und folgt Jesu Beispiel.
Nimm dir Zeit für dich und für die Ruhe
Um heilen zu können, benötigen wir auch Ruhe. Wenn ich an die Ruhe denken, dann denke ich an die Ruhe, die wir jetzt haben können und an die Ruhe, die wir in der Ewigkeit bei Gott haben werden. Diese ewige Ruhe können wir erhalten, indem wir nicht versuchen unsere Gerechtigkeit alleine und ohne Jesus zu erarbeiten. Es geht nicht um das, was wir machen oder tun können, sondern um das, was Jesus für uns getan hat. Er allein ist unsere einzige Hoffnung auf eine Ewigkeit bei Gott.
Die Ruhe, die wir in diesem Leben haben ist aber auch sehr wichtig. Wir müssen unseren Körper und unseren Geist einfach mal zur Ruhe kommen lassen. Wie man das macht ist für jeden Menschen unterschiedlich. Wie kannst du Zeit für dich nehmen? Wie kannst du zur Ruhe kommen?
Sei es lesen, Sport machen, handwerken, malen, Musik machen, in einem Café sitzen, oder Tiere beobachten, Freunde oder Familienmitglieder treffen. Oder magst du es zur Ruhe zu kommen, indem du Predigten oder Lobspreismusik hörst. Deine Zeit für dich muss nicht unbedingt spirituell sein. Siehe es als etwas, das dir von Gott geschenkt wurde, um es zu genießen. Ich selber liebe es z. B. Lobpreismusik zu machen und Zeit mit Tieren zu verbringen oder sie zu beobachten. Aber jeder weiß für sich am besten, was einem hilft zur Ruhe zu kommen. Wichtig ist, dass man sich diese Zeit auch regelmäßig nimmt und das nicht hintenanstellt.
Wenn wir uns diese Zeit nehmen, dann werden wir merken, wie es uns langsam belebt. Und Zeiten, in denen wir still sind, werden uns auch helfen Gottes Stimme wieder besser wahrzunehmen. Denn wie oft nehmen wir uns wirklich Zeit für Stille? Unsere Gedanken kreisen den ganzen Tag. Wir sind abgelenkt, weil Zuhause oder auf der Arbeit viel los ist. Wenn wir Auto fahren schalten wir das Radio an. Wenn wir Spazierengehen schalten wir uns einen Podcast an. Aber wo ist die Stille?
Wenn wir es uns jeden Tag zu Gewohnheit machen still zu sein und zur Ruhe zu kommen, werden wir eine Veränderung erleben. Wenn wir in diesen Zeiten an Gottes Wort denken, vielleicht sogar an auswendig gelernte Bibelverse, oder wir uns an Erfahrungen erinnern, in denen Gott in unserem Leben gewirkt hat, dann kann uns das Kraft und Hoffnung schenken. Vielleicht kannst du das beim nächsten Mal ja tun, wenn du Spazieren gehst, Sport machst, malst oder was auch immer die Freude bereitet.
Halte fest an dem Versprechen: Zerbrochenheit, Schmerz und Leid werden nicht für immer bleiben
In Zeiten, in denen wir das Gefühl haben von unseren seelischen Verletzungen und all unserem Schmerz überrant zu werden, kann es schwierig werden daran zu glauben, dass wir jemals wieder Lächeln können. Aber Gott heilt zerbrochene Herzen. Er möchte, dass wir Glück und Freude erleben. Gottes Liebe kann traurige Lebensumstände überwinden und uns zur Freude über eine ewige Hoffnung, Leben, Freude und Frieden führen.
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!
Johannes 16,33
Gott wird uns helfen. Auch, wenn das Leben heute noch schwierig erscheint, dunkel und grau. Mit der Zeit wird Gott alles wieder heller machen.
Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit. Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit.
Prediger 3, 1+4
Der Schmerz wird nachlassen und die Hoffnung wird stärker. Gott wird uns neue Kraft schenken, er wird uns erfrischen und aufrichten.
Weißt du es denn nicht, hast du es denn nicht gehört? Der ewige Gott, der HERR, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerschöpflich!
29 Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.
30 Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln und fallen;
31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.Jesaja 40, 28-31
Und auch, wenn der Kummer unsere Seelen heute durchdringt, belebt Gottes unerschütterliche Liebe unsere Herzen mit Hoffnung für die Zukunft. Eine Zukunft, in der all das Leid aufhören wird und es keinen Tod mehr gibt.
Er wird den Tod auf ewig verschlingen. Und GOTT, der Herr, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht und die Schmach seines Volkes hinwegnehmen von der ganzen Erde. Ja, der HERR hat [es] gesprochen.
9 Und an jenem Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf den wir gehofft haben, dass er uns rette; das ist der HERR, auf den wir hofften; nun lasst uns frohlocken und fröhlich sein in seiner Rettung!Jesaja 25, 8-9
Eine Zunkunft, in der es keine Tränen mehr geben wird, keine Schmerzen und keine Zerbrochenheit.
Gottes Herrlichkeit wird alles aufwiegen. Darauf können wir hoffen. Auf eine Ewigkeit bei Gott.
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Offenbarung 21,4
Lasst uns also geduldig sein. Mit anderen und auch mit uns. Lasst uns Gott unsere Sorgen anvertrauen und lasst uns ihn bitten, dass er uns hilft zu heilen. Lasst uns mit Gott erwartungs- und vertrauensoll in die Zukunft gehen. Lasst uns niemals vergessen: Gott heilt zerbrochene Herzen.
Gott segne dich.
Wie hast du seelische Verletzungen überwunden? Wie hat Gott dir dabei geholfen? Welchen Tipp möchtest du ausprobieren? Teile es gerne in den Kommentaren und ermutige auch andere damit. 🙂
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Quellen & Inspiration
Burhenne, Eleonore (2019): Trust & Praise. Eine Herzenshaltung, die dein Leben verändert. Gerth Medien Verlag.
God Understands. Scripture For Warriors In Need: God Understands When You Feel Sadness and Grief. God Hears Our Cries.
Härry, Thomas (2021): Echt und stark. Kraftvoll glauben – Tiefgang finden. SCM R.Brockhaus Verlag.
NeverAlone. Trauma Healing. Bringing Pain To The Cross.
Revive Our Hearts Podcast: Filling Your Mind with God’s Word
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